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Russland

Unser Missionar Slawa Grinj in Jekaterinburg schreibt: „Es gibt wohl keine Gemeinde, die angesichts der Flüchtlingswelle aus der Ukraine gleichgültig bleiben und sich nicht an Hilfsaktionen beteiligen würde. Die Gemeinden in unserer Region haben sofort Geld gesammelt. Einen Großteil der Last nahm das angrenzende Moldawien auf sich, wo viele meiner Freunde und Verwandten leben.

In russischen Grenzgebieten sind Flüchtlingsaufnahmezentren eingerichtet worden, und Gläubige aus dem Ural fuhren hin, um zu helfen. Die Pastoren teilten uns mit, dass Züge mit Flüchtlingen in unsere Region geleitet worden waren. Wir fanden diese Menschen in einem Sanatorium. Trotz der Wachen gelang es uns, die Flüchtlinge offiziell zu besuchen. Zuerst wurden wir von Wachmännern begleitet, dann gingen sie weg. Wir konnten mit Menschen sprechen und nach ihren Bedürfnissen fragen. Als erstes brauchten sie medizinische Hilfe für Diabetiker, z. B. Blutzuckermessgeräte. Dann galt es, für sie Arbeit und Wohnung zu finden. Die Gläubigen, die Autos besitzen, boten ihre Hilfe an und zeigten die nächstgelegenen Städte und mögliche Arbeitsplätze. Wir luden die Menschen zu uns nach Hause ein und gaben ihnen zu essen. Sie wurden mit guter Kleidung versorgt, die von Gläubigen gesammelt worden war. Es wurde ihnen persönlich und konkret geholfen. Für eine Grundschullehrerin fanden wir eine Stelle, und die Gemeinde wird einen Monat lang für die Wohnung für ihre Familie aufkommen. Eine andere Familie bekam einen Computer geschenkt, und es wurde ihnen geholfen, in eine andere Stadt umzuziehen, wo sie Arbeit gefunden hatten. Am 1. Juni, dem Internationalen Kindertag, veranstalteten wir in der Flüchtlingsunterkunft ein Fest für Kinder und Erwachsene: Wir haben gespielt, gesungen, über Christus erzählt und christliche Bücher verschenkt. Gott sei Dank ist es uns bereits gelungen, freundschaftliche Beziehungen zu Flüchtlingen aufzubauen. Es sind bereits mehr als hundert Flüchtlinge da und es kommen noch weitere dazu. Insgesamt werden 500 Personen erwartet … In all der Zeit gab es nur eine einzige gläubige Frau, alle anderen wissen nichts von Gott und sind völlig verzweifelt. Wenn es regnet, kauern sie sich zusammen und verstecken sich vor dem Geräusch der Tropfen auf der Fensterbank, weil sie denken, dass auf sie geschossen wird.

Natürlich steht uns eine langwierige Arbeit mit Flüchtlingen bevor. Die meisten von ihnen werden bei uns in der Region bleiben. Der Staat hat ihnen vorübergehend ein Dach über dem Kopf und Nahrung gegeben, aber sie brauchen Liebe und Annahme. Nach einem Rundgang durch die Stadt und dem Besuch bei uns zu Hause sagten diese Menschen zu uns: ‚Sie haben uns wieder zum Leben erweckt.‘“

Bitte beten Sie, dass die Flüchtlinge in all der erfahrenen Fürsorge die Zuwendung Jesu Christi zu ihnen erkennen, sich ihm anvertrauen und in ihm Geborgenheit und Frieden finden. Und um Weisheit und alle nötige Kraft für das Team in Jekaterinburg für die zusätzliche Herausforderung der Flüchtlingsarbeit neben dem Dienst an verschiedenen Gemeinden und der geistlichen Schulungsarbeit.

Ukraine

Aus dem Ort Butscha, in dem es zu furchtbaren Massakern gekommen war, als dort die russischen Soldaten anwesend waren, erreichte uns die aktuelle Nachricht: In einer Gemeinde, in der früher maximal 150 Leute zum Gottesdienst gekommen waren, kommen zurzeit jeden Sonntag 1000 Besucher. Die Gemeinde bereitet für sie immer Taschen mit Lebensmitteln vor, um diese im Anschluss an den Gottesdienst auszuteilen. Am Sonntag vor zwei Wochen blieben am Ende sogar 200 Taschen übrig, nachdem viele Besucher gesagt hatten: „Gebt diese Taschen anderen, die mehr Not haben und sie dringender brauchen als wir. Wir sind einfach gekommen, um das Wort Gottes zu hören.“ Danken wir gemeinsam für diesen großen Hunger nach dem Wort Gottes und beten wir, dass der ausgestreute Same reichlich Frucht trägt, Menschen Christus ihr Leben anvertrauen und in ihm Frieden und Zuversicht finden

Es werden weiterhin dringend Lebensmittelpakete für die Ukraine benötigt. Inzwischen erhalten wir hier in Korntal nicht mehr allzu viele davon. Für Einkäufe in Großmärkten gibt es starke Mengenbegrenzungen und sehr lange Lieferzeiten. Bitte beten Sie dafür, dass viele Menschen bereit sind, sich die Mühe zu machen, Lebensmittelpakete zu packen und sie uns zukommen zu lassen. Alle Informationen dazu finden Sie hier.

Außerdem beten wir weiterhin dafür, dass unsere Missionare, Mitarbeiter, Partner und Helfer in der Ukraine genügend Kraftstoff für ihre Fahrzeuge finden, damit sie ihre Einsatzfahrten durchführen können, und dass sie weiterhin auf ihren Fahrten bewahrt bleiben.

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