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Ukraine

Unser Missionar Alexej Tolotschanz, der in zahlreichen Ländern russischsprachige Schulungsprojekte des Seelsorge-Programms „Coram Deo“ durchführt, hat bezüglich der Seelsorgearbeit in Russland nach 15 Jahren seine Verantwortung für alle Projekte in Russland an ein neues Team aus Weißrussland übergeben.

Der Pastor aus dem Osten der Ukraine, der von Besatzern gekidnappt und brutal gefoltert worden war, musste daraufhin intensivmedizinisch behandelt werden. Inzwischen hat er das Krankenhaus verlassen und wurde sogar freigelassen. Seine Ehefrau berichtet, dass er durch diese Tortur ganz grau geworden sei. Bitte beten Sie dafür, dass er die besetzen Gebiete verlassen kann.

Pawel Dawidjuk ist von seiner Reise in die USA wohlbehalten zurückgekehrt. Er war dort zu Gemeindebesuchen, um für die Unterstützung des Drucks von Bibeln in ukrainischer Sprache zu werben.

Aktuell berichtet er:

„Wir erleben gerade einen sehr seltsamen Cocktail aus Gefühlen. Auf der einen Seite liegen die Trauer, die Traurigkeit, die Depression über all die Schrecken, die der Krieg mit sich gebracht hat, schwer auf unseren Herzen und ich hätte mir niemals vorstellen können, dass solche Gräueltaten in unserer Heimat passieren.

Andererseits sehen wir, wie sehr sich die Menschen für das Evangelium geöffnet haben.

LICHT IM OSTEN Ukraine hat noch nie so viele freiwillige Helfer gehabt. Sie verteilen die Hilfe in äußerst gefährlichen Teilen des Landes und bringen Menschen aus diesen Gefahrenzonen heraus. Sie riskieren dabei selbst ihr eigenes Leben und ihre Gesundheit.

Auch unser Missionsteam hat eine Reihe regelmäßiger freiwilliger Mitarbeiter hinzugewonnen. Eine Zeit lang gingen sie einfach von Wohnung zu Wohnung in den großen Wohnblocks und besuchten ältere und arme Menschen, um sie mit Lebensmitteln auszustatten und ihnen das Evangelium weiterzugeben. Immer wieder machen sie die Erfahrung: Niemand lehnt es ab, das Evangelium anzuhören. Solch eine große Offenheit hat es noch nie gegeben.

Außerdem kommen täglich etwa 100 Personen in unser Missionshaus, die wir aus Platzgründen in Gruppen von ca. 20 Personen einteilen, damit wir ihnen im Versammlungsraum im Erdgeschoss Kaffee und Tee anbieten und dabei das Evangelium verkünden können. Viele der Zuhörer vertrauen daraufhin ihr Leben Jesus Christus an und fragen nach Anschluss an eine christliche Gruppe. Wir laden sie dazu ein, an Bibelstudiengruppen teilzunehmen. Jeder Besucher erhält von uns Zeitschriften, Bücher, Lebensmittel, Medikamente und Hygieneartikel.

Trotz des Krieges konnten in der Ukraine bereits zwei Ausgaben unserer ukrainischen Zeitschriften gedruckt werden.

Anfang Juni wird uns endlich auch die in der Ukraine schon vor einiger Zeit gedruckte zweibändige Kinderbibel von Penny Frank aus der Druckerei geliefert.

Für mich ist es ein kleines Wunder Gottes, dass die Post in der Ukraine noch bzw. wieder in vielen Teilen des Landes funktioniert. Wir können daher auch wieder die Zeitschriften und Bücher versenden.

Wir haben bei den öffentlichen Bibliotheken angerufen und von diesen viele Bestellungen für Bücher erhalten. Wir bereiten uns darauf vor, die Bibliotheken schnellstmöglich zu beliefern. Die Menschen wollen christliche Bücher lesen! Wir sind sehr froh und dankbar darüber.

Unsere Missionare, die freiwilligen Helfer und andere christlichen Organisationen, die mit Flüchtlingen arbeiten, schaufeln buchstäblich unser Literaturlager leer. Es ist, wie wenn die neunziger Jahre zurückgekehrt wären: Es herrscht auf einmal ein sehr großer Hunger nach Hoffnung und die Menschen suchen wieder nach Gott. Wir erhalten viele Rückmeldungen von Pastoren, dass der Bedarf an guten evangelistischen Büchern genauso groß ist wie der an Lebensmitteln! Das ist unglaublich.

Wegen der großen Zahl an Flüchtlingen aus dem Donbass, wo vorwiegend Russisch gesprochen wird, planen wir den Druck von Bibeln auch in russischer Sprache.“

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