Im Gegenteil, es herrscht eine säkulare Denk- und Lebensweise vor. In vielen unserer Einsatzländer stehen sich eine zunehmende Armut einerseits und der von einigen wenigen angehäufte Reichtum andererseits gegenüber. Die Metropolen erstrahlen in neuem Glanz, die Fassaden werden schön gepflegt und herausgeputzt. Dabei zählt jedoch mehr der Schein als das Sein.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion finden die einst unterdrückten Völker und Staaten mehr und mehr in ihre eigene Kultur und Identität zurück. Einige Länder haben sich dem Westen zugewandt, andere suchen die Nähe zu Russland. Die Situation in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion ist zum Teil äußerst instabil, wie die Beispiele Ukraine und Moldawien zeigen.

In den slawischen Ländern verteidigt die Orthodoxe Kirche ihre Vormachtstellung zuweilen mit drastischen Mitteln und nutzt vor allem in Russland die Nähe zum Staat, um ihre Alleinstellung zu behaupten. Sie duldet keine anderen Kirchen neben sich. Besonders in den zentralasiatischen Ländern gewinnt der Islam immer mehr an Bedeutung. Auch in Osteuropa ist der wachsende Einfluss des Islam zu beobachten.  Evangelische Christen haben es in Russland und Zentralasien zunehmend schwer, ihren Glauben öffentlich zu leben und erleben auf unterschiedliche Weise Druck und Repressalien.

Seit Sommer 2016 gilt in Russland ein neues Antiterrorgesetz, das jegliche missionarische Arbeit streng reglementiert und damit die Freiheit, den Glauben an Jesus Christus öffentlich wie auch privat zu bezeugen, stark einschränkt. Manche Christen und Gemeinden sind durch dieses Gesetz schon mit den Behörden in Konflikt gekommen, andere haben bisher noch keine Konsequenzen erfahren müssen. Es gilt dafür zu beten, dass Christen dadurch nicht in starke Bedrängnis geraten und Weisheit haben, sich recht zu verhalten.